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Philosophie

informieren » erklären » überzeugen

An diesem Drei-Stufen-Prinzip richtet textstark Unternehmenskommunikation seine Tätigkeit aus. Alle von textstark angebotenen Dienste (siehe dazu auch die Rubrik » Kompetenz/Leistungen) unterliegen diesem kommunikativen Leitmotiv; im Folgenden wird es näher erläutert.

überzeugen

„Einen Gescheiten kann man überzeugen, einen Dummen muss man überreden.“
(Curt Goetz, deutscher Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur, 1888 bis 1960)

Was der zu Unrecht in Vergessenheit geratene Curt Goetz – ein wahrer Meister seines Fachs; sein sprachkomisches Genie rangiert nur kurz hinter dem des unerreichten Heinz Erhardt – meint, ist klar: Zum Überzeugen braucht man Argumente, die ihre Wirkung jedoch nur dann entfalten können, wenn das Gegenüber intellektuell imstande ist, ihren Gehalt aufzunehmen und zu verarbeiten. Ebenso bedeutsam wie der Inhalt der Argumentation ist allerdings auch ihre Verpackung: die Sprache, in die sie gekleidet wird.

Um das Ziel, jemanden von etwas zu überzeugen, möglichst treffsicher zu erreichen, sind also neben der inhaltlichen Schlagkraft der Argumente sprachliches Feingefühl und Formulierungskunst die wichtigsten Voraussetzungen – nicht um ihrer selbst willen, versteht sich, sondern als einzusetzende Mittel zum Zweck des Überzeugens. Dazu gehört es an vorderster Stelle, den Sprachgebrauch der Zielgruppe zu studieren und sich seiner spezifischen Eigenarten zu bedienen. Beispielsweise dürfte jedermann mittlerweile bekannt sein, dass ein Wort wie „geil“ heutzutage eine völlig andere (Zweit-)Bedeutung hat als noch vor 15 oder 20 Jahren – demzufolge kann es gerechtfertigt, weil wirksam, sein, dieses ehemalige Unwort in einen an Jugendliche und junge Erwachsene gerichteten Text einzubauen. Doch Vorsicht: Sprachliche Sensibilität muss einen Verfasser in einem solchen Fall davor bewahren, anbiedernd und somit unglaubwürdig zu formulieren; der Misserfolg in Gestalt von Lächerlichkeit wäre ansonsten programmiert.

Um Texte „überzeugungsfähig“ zu machen, bedarf es über den sensiblen Gebrauch der Sprache hinaus des unbedingten Drangs zur Präzision. Ihn ließ etwa der – in Ernährungswissenschaft diplomierte und promovierte! – Verfasser eines im Internet publizierten Textes über gesundes Essen vermissen, als er im Hinblick auf sich allmählich einschleifende schlechte Nahrungsgewohnheiten schrieb: „Wer auf dem Nachhauseweg regelmäßig bei McDonald’s einkehrt, wird irgendwann auf dem Heimweg überhaupt nicht mehr bei McDonald’s vorbeikommen.“ Hoppla! Gemeint war hier wohl: „...überhaupt nicht mehr an McDonald’s vorbei kommen“ – in seiner ursprünglichen Formulierung jedoch drückt der Halbsatz nach dem Komma das genaue Gegenteil dessen aus, was der Autor eigentlich mitteilen wollte (denn in der zusammengeschriebenen Variante und in der Kombination mit der Präposition „bei“ bedeutet „vorbeikommen“ ja gerade „besuchen“ und eben nicht „fernbleiben“).

Der geneigte Leser dieser Zeilen möge hieran im Übrigen erkennen: Sprachliches Feingefühl hat viel mit Pedanterie und Detailbesessenheit zu tun; textstark bekennt sich unumwunden zur Sprach-Pedanterie, gleichwohl sie für einen Texter mitunter zur Qual werden kann – wohlgemerkt: zu einer selbst verursachten und daher mit Hassliebe bedachten Qual. Außerdem bedenke man an dieser Stelle den folgenden (etymologisch übrigens keineswegs belegten) Zusammenhang: Das Resultat von „Qual“ ist „Qualität“!

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